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Basty
am Freitag, 25-06-10 06:53
Hey Anne,
diese Nacht war mal wieder nix mit nächtlicher Ruhe und deshalb dann auch meine ganz baldige und eher knappe, aber hoffentlich klare Antwort.
Das zweite Outing hab' ich gerade hinter mir und dies hat wohl schon das nächste Outing nach sich gezogen, diesmal allerdings dann ohne meine persönliche Beteiligung. Wie gesagt, hab' ich mich schon vor längerer Zeit entschieden mich zu outen und so. Meine Frage hier in Marcos Gästebuch (oder Ersatzforum?) war eben eher darauf bezogen, wie es anderen Betroffenen damit geht, sich nicht immer als das präsentieren zu können, was sie sind. Das man sich immer ein Stück weit verstecken muss, will man nicht die komplette eigene Existenz aufs Spiel setzen. Das dazu. Deine anderen Fragen sind wichtiger.
Zu deinem Freund kann ich nur noch mal sagen, was Marco schon gesagt hat. Dein Wille ihm zu helfen ehrt dich - wirklich!
Ich bezweifle aber stark, das dein Vorhaben funktionieren wird. Wenn er sich nicht selber helfen kann, braucht er professionelle Hilfe. Wenn er sich nicht selber helfen will bzw. helfen lassen will, kann ihm niemand helfen. Da bringens dann nur noch drastischere Maßnahmen. So ist das bei Unverbesserlichen. Ich weiß, das das hart klingt - aber so sehe ich es. Und egal wie rum auch immer du das drehst, du vergeudest deine Kraft, deine Geduld und deine Liebe auf deine eigenen Kosten. Das ist nicht gesund und deshalb kann nur der Rat bestehen bleiben - halte dich von ihm fern!
Und dann noch (vorerst) ganz kurz und knapp zu deinen weiteren Fragen:
"Das du dir selber mal Kinderpornos angeschaut hast ist an sich nicht schön,..."
- Das ist aber untertrieben, es ist unverzeihlich!!! Kinderpornos hört sich übrigens etwas unkonkret an, es hat sich nicht um Videos gehandelt. Was ich genutzt habe, waren Posing- und Nacktbilder, die fast immer in einer Grauzone standen. Bedenklicherweise auch rechtlich! Zum damaligen Zeitpunkt waren Posingbilder gar Straffrei. Nacktbilder sind es oftmals heute noch, je nach konkretem Fall. Dennoch bewerte ich das im nachhinein als Kinderpornographie!!! Und mein Verhalten als nicht wiedergutzumachenden, schwerwiegenden Fehler!!!
"Dazu kurz die Frage??? von alleine ohne erwischt zu werden, oder wurde dem nachgeholfen???"
- Ja von alleine. Hilfe hatte ich keine, weder freiwillig noch unfreiwillig. Und einfach war es nicht!
"Oder wie bist du sonst auf die Idee gekommen, dass du das nicht willst"
Auf die Idee musste ich nicht gekommen, ich wollte das nie. Ich erfreue mich nicht gerne am Leid anderer. Dementsprechend ging es mir damit. Wie es letztlich dazu kam ist eine längere und (vor allem aus meine Sicht) traurigere Geschichte...
"Aber ich verstehe nicht so recht, warum man sich halt diese Bilder anschaut???"
Ich eigentlich auch nicht, aber bis zu einem gewissen Grad findet man z.B. Nacktbilder von Kindern als Pädophiler eben auch schön bis erregend. Bei mir hörte es immer dort auf, wo die dahinterstehende Gewalt in welcher Form auch immer offensichtlich wurde. Das konnte zum Beispiel allein ein Blick oder ein Gesichtsausdruck sein. Das ist ein Glück, deshalb konnte ich nie wirklich richtig reinrutschen...
"Führt das dann nicht eigentlich dazu, dass man mehr will????"
- Bei mir nicht! Bei vielen scheint das aber sehr wohl der Fall zu sein!!!! Das ist eine große Gefahr!
Soweit erstmal - ich muss jetzt zur Arbeit! Wie gesagt, vielleicht mach ich das ganze hier mal ausführlich und in seiner ganzen Komplexität. Scheint mir wichtig zu sein!
Bis dann
Basty
Anne
am Donnerstag, 24-06-10 19:01
Hallo Basty ( schon wieder zurück ;) )
Mhhh grundsätzlich mag es sein, dass du dich geoutet hast? Aber hattest du nicht gesagt, dass du nicht weißt, wie man sich wann und wo outen soll???? Vielleicht hab ich auch grad was vermehrt, bei dem heutigen Unitag wäre das kein Ding =DDD war ein wenig stressig und verwirrend diese Woche ;)
Nein was ich aber nur kurz anmerken möchte, du hast zu 100% recht, wenn du sagst, dass mein Freund selber lernen muss sich seine Fehler einzugestehn, aber lieber zeige ich ihm, dass es einer war, als dass ich ihn zurück in seine Welt lasse und vielleicht irgendwann nochmal Kinder darunter leiden müssen.
Mit Hilfe meine ich grundsätzlich in so weit für ihn da zu sein, dass er mit mir reden kann, das beinhaltet auf gar keinen Fall eine Duldung der Sache die er begangen hat.
Das du dir selber mal Kinderpornos angeschaut hast ist an sich nicht schön, aber nunmal eine Tatsache und du hast es ja auch scheinbar daraus geschafft.
Dazu kurz die Frage??? von alleine ohne erwischt zu werden, oder wurde dem nachgeholfen??? Oder wie bist du sonst auf die Idee gekommen, dass du das nicht willst. Weil da scheint es ja grundsätzlich unter Pädophilen solche und solche zu geben. Die einen die es sich anschaun und notgeil werden á la mein Stiefvater und es dann selber in die Tat umsetzen wollen, die Anderen die es nur anschaun, wieder andere die "nur" Bilder haben, wie mein (noch) Freund und dann welche, die grundsätzlich nur am Wohl des Kindes interessiert zu sein scheinen.
Aber ich verstehe nicht so recht, warum man sich halt diese Bilder anschaut??? Führt das dann nicht eigentlich dazu, dass man mehr will???? Ich hab hier echt kein Plan, aber das ist so mein Gedankengang zu sowas? Ich dachte es ist wie zwei Wellen, die miteinander akkumuliert eine noch größere Welle ergeben?????????!
Ich hoffe doch sehr auf "deine" baldige Antwort ( wieder ) =D
Anne
Max
am Dienstag, 22-06-10 21:18
Hallo Marco und Ein Mann
Ich muss meinen Senf dazugeben, weil auch ich, wie ihr wisst, viel Kraft aus meinem Glauben ziehe.
Ich glaube an die Bibel. Und nach der Bibel bemühe ich mich zu leben, soweit meine Erkenntnis reicht und die Kraft die Gott mir gibt.
Wen würde es freuen, wenn man jemand einen Familienangehörigen zwingt, mit einem zu reden? Ein Gespräch ist kein Ritual, sollte es zumindest nicht sein und ein Gebet ebensowenig. Wenn es dazu wird verliert es gleichzeitig Sinn und Zweck (Matthäus 6:7-13). Wird Gott sich freuen, wenn jemand einen anderen zwingt zu ihm zu sprechen? --
Die Belehrung, die ich erfahren habe, sehe ich als äußerst positiv an und auch wenn sie manchmal quengelig sind lieben die Kindern meiner Glaubensgemeinschaft sie. Einige entscheiden sich später anders, gewöhnlich aber nicht aus Hass auf diese Belehrung.
Und der Großteil dieser Belehrung muss ja zu Hause laufen, die Bibel fordert auf, Kinder anzureizen, nicht sie "zum Zorn zu reizen", sie zu lehren, sodass sie sich bekehren, nicht "sie zu bekehren" wie dumme kleine willenlose Dinger.
Gruß, Max
Basty
am Dienstag, 22-06-10 02:13
Hallo Anne (schon wieder ;-)),
auch auf deinen letzten Eintrag möchte ich noch kurz oder lang eingehen. Schließlich hast du ja mehr oder weniger uns alle angesprochen.
In meiner Biographie steht, vielleicht nicht im gleichen Ausmaß, aber ebenso unauslöschlich wie unverzeihlich derselbe Fehler, wie nun bei deinem Freund, nämlich der Konsum von Kinderpornographie. Es ist gut möglich, dass ich an dieser Stelle mal mehr dazu schreibe, weil in meinem Fall ist es eine dumme, kleine, aber vielleicht lehrreiche Geschichte und Kinderpornographie ist in meinen Augen nicht nur einfach ein Problem, sondern es ist eine Katastrophe. Eine Katastrophe, für die wir Pädophilen maßgeblich verantwortlich sind! Aber das eher "nebenbei". Drei Dinge wollte ich dir eigentlich hier mit auf den Weg geben:
1. Es ist möglich, mit oder ohne Therapie, sein Leben als Pädophiler verantwortungsvoll zu leben und zwar ganz ohne einem Kind direkt oder indirekt Schaden zuzufügen.
2. Das kannst du deinem Freund nicht beibringen. Das muss er selber lernen. Das muss er auch selber lernen wollen - aus sich heraus!
3. Es gibt ein kleines "Zaubergeheimnis": Es nennt sich Lächeln und man findet es am schönsten im Gesicht eines Kindes. Dies nicht zu zerstören ist, denke ich, Motivation genug!
lg
Basty
Basty
am Dienstag, 22-06-10 01:10
Hallo Anne,
danke für deine Antwort. Es ist nett von dir, mir Mut zusprechen zu wollen. Die Entscheidung mich zu outen, habe ich allerdings schon vor längerer Zeit getroffen, ebenso wie die Entscheidung in irgendeiner Form als Pädophiler in die Öffentlichkeit zu drängen. Die Frage ist eher, wie weit ich dabei zu gehen bereit bin und in welcher Form ich das tue. Darüber denke ich in letzter Zeit viel nach. Mal sehen was dabei heraus kommt...
Und neue Menschen kennenzulernen - das mache ich hier ja im Moment. Neu ist dabei für mich aber, das geb' ich gerne zu, dass ich es erstmals in einem "gleichgesinnten" und "gleichgequälten" Umfeld tue. Wie oft habe ich schließlich versucht in ein Umfeld zu gelangen, in dass ich eigentlich gar nicht hineingehöre (zum Beispiel im Umfeld der Schwulen-Szene). Aber vermutlich gehörte auch das mit zum Versteckspiel.
Zwei inhaltliche Dinge sind mir in deiner Antwort besonders aufgefallen, zu denen ich mich hier gerne äußern möchte:
Zum einen schreibst du, dass es schwer sei nachzuvollziehen, was in einem Pädo so vorgeht, ums mal kurz zu fassen und das wir selbst dafür sorgen müssen/sollten das zu ändern , indem wir uns halt öffentlich darstellen. Ähnliches hat Marco ja auch geschrieben. Dem stimme ich grundsätzlich auch absolut zu! Aber: Das nimmt auch keinen Außenstehenden oder Nahestehenden und ganz besonders die Medien nicht aus der Veranwortung, sich selbst bzw. andere differenziert und vorurteilsfrei zu informieren und offen zu sein für die ein oder andere überraschende und unbequeme Wahrheit. Zum Beispiel das Pädophile Kinder in aller Regel tatsächlich und über alles Sexuelle hinaus sehr gern haben können oder das Pädophile eher eine Täterminderheit bei an Kindern verübten Sexualstraftaten darstellen. Kurz und im aktuellen WM-Deutsch gesagt: ich kann den Ball ins Spiel bringen, ich kann den tödlichen Pass spielen, ich kann die Flanke in den Strafraum schlagen - ob, wie und wie gut ich das mache liegt bei mir. Ob Andere dann mitspielen, ob sie die Chance verwerten können - das liegt bei Anderen!
Das Andere was ich gerne kommentieren möchte, ist deine Behauptung, ich würde mich vor mir selbser verstecken. Sorry, aber diese Phase hab' ich lange hinter mir. Wie jeder Mensch hab' auch ich meine Lügen, die ich mir gern selbst erzähle, um mich selber auszuhalten. Und was meine sexuelle Präferenz angeht, so hat es mehrere Leugnungsphasen gegeben. Das alles ändert nicht, das ich ein sehr klares Bewusstsein darüber habe wer und was ich bin - und trotz allen Leugnens und aller Lügen innerlich auch immer hatte.
"Und solchen Dummkopf macht aus mir die Schwermut,
Ich kenne mit genauer Not mich selbst!"
(Antonio im "Merchant of Venice" von Shakespeare)
Ein Mann
am Montag, 21-06-10 23:58
Hallo Marco,
vielleicht habe ich ja ein verstörtes und krankes Verhältnis zur Religion (und das soll jetzt nicht beleidigt klingen - ich ziehe das wirklich in Betracht, in meinem Kopf arbeitet leider einiges nicht so wie es sollte). Aber ich kann einfach den Schritt nicht mitgehen, Religiösität wie eine Weltanschauung zu betrachten.
Niemand klickt sich online durch den Belief-O-Matic, um dadurch ernsthaft den richtigen Glauben zu finden. So funktioniert das nicht. Seinen Glauben findet man nicht über Argumente und inhaltliche Übereinstimmungen. Religion appelliert mehr an das Unbewusste. Entweder es funkt oder es funkt nicht.
Das ist aber gar nicht der Punkt auf den ich hinaus möchte.
Was ich noch immer nicht verstanden habe, ist etwas anderes. Wie man dazu kommt Religionen wie Weltanschauungen zu behandeln, habe ich oft genug erlebt, um es nachvollziehen zu können. Ich halte es nur für falsch, weil ich dahinter verschiedene Wahrnehmungssysteme vermute.
Was ich noch nicht verstehe, ist viel mehr: weshalb du jetzt religiöse Erziehung und religiöse Gewalt gleichsetzt?
In deinen Ausführungen hier aus der Website hattest du noch unterschieden. Religiöse Gewalt sei Gewalt, die sich im Medium Religion ereignet - so hatte ich dich eigentlich verstanden. Du erwähntest auch, dass es sich dabei nicht um eine notwendige Eigenschaft der Religion handelt, sondern um einen Missbrauch von Autorität auf der einen und Dogmen auf der anderen Seite, also um Gewalttaten, die von einem Menschen an einem anderen verübt werden. Ich hatte nur kritisiert, dass du den Schritt nicht ausführlich genug begründest, mit dem du dich von einer Ablehnung von religiöser Gewalt zu einer Ablehnung von religiöser Erziehung fortbewegst.
Jetzt schreibst du aber: "Vor solchen Erfahrung [wie meiner eigenen] möchte ich andere Kinder schützen und deshalb lehne ich jede Form von religiöser Erziehung konsequent ab, denn sie stellt für mich eine ebenso verachtenswerte Form von Gewalt dar wie z. B. der sexuelle Missbrauch."
Jetzt muss ich daran zweifeln, ob du noch ein gesundes Verhältnis zur Religion hast. Religiöse Erziehung (ein Grundrecht) ist mit sexuellem Missbrauch (einem schweren Verbrechen) nicht so einfach zu vergleichen. Ich kenne Menschen, die eine vorbildliche religiöse Erziehung genossen haben - also eine Erziehung in der Gewalt keine Rolle spielte, die Kinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung förderte und sie dabei unterstützte, tolle Menschen zu werden. Jetzt verallgemeinerst du deine Aussagen so sehr, dass du deren Eltern, die wirklich gute Eltern waren und immer noch sind, mit Verbrechern vergleichst. Das entspricht nicht dem positiven Eindruck von einer weltoffenen und aufgeklärten Person, den ich bisher von dir gewonnen hatte.
Kommentar:
Hallo "Ein Mann",
ich glaube kaum, dass wir in dieser Frage jemals auf einen Nenner kommen werden, da ich meine eigene religiöse Erziehung als etwas sehr beängstigendes in Erinnerung habe, das mich in meiner Entwicklung eher neurotisiert als gefördert hat.
Noch ewas unetrscheidet uns: Du scheinst das Problem aus der Persektive der Erwachsenen zu beurteilen, betrachtest relgiöse Erzieheung als Grundrecht. Ich hingegen sehe das (moralische) Recht der Kinder, vor relgiöser Manipulation geschützt zu werden, weil ich selbst erlebt habe, wie schlimm die Folgen sein können.
Ein Mann
am Sonntag, 20-06-10 02:15
Hallo Marco,
etwas erstaunt las ich deine Forderung nach der Religionsfreiheit für Kinder. Es mag sein, dass ich in der Hinsicht etwas konservativ bin, aber ich ich denke, dass du dabei Religiösität als Teil unseres kulturellen Erbes nicht ausreichend würdigst, falsch einschätzt und daraus wiederum übereilte Schlüsse ziehst.
Eingebunden sind deine Ausführungen ja in das Thema religiöse Gewalt und obwohl du darauf hinweist, dass du eine religiöse Erziehung nicht grundsätzlich mit religiöser Gewalt gleichsetzt, kreisen eine ganze Reihe deiner Argumente um den Schutz von Kindern vor religiöser Gewalt. Aber es ist keine religiöse Gewalt, sein Kind in den Gottesdienst mitzunehmen, auch dann nicht, wenn das Kind etwas dagegen hat. Es kommt eben vor, dass familiäre Veranstaltungen stattfinden, auf die das Kind keine Lust hat. Kämst du deshalb auf die Idee, es verstoße gegen die Rechte des Kindes, wenn man es zwingt, mitzukommen auf die Beerdigung der Oma oder die Hochzeit der Tante? Auch das sind ja christliche Rituale.
Auch was das Beten angeht, finde ich den Zwang nicht unbedingt falsch. Man lässt seinen Kindern ja auch nicht die Wahl, ob sie ihr Zimmer aufräumen wollen oder sich vor dem Schlafengehen die Zähne putzen. Aber über die Seelenhygiene meines Kindes darf man nicht wachen?
Dann der konfessionsgebundene Religionsunterricht. Dazu zitiere ich mal zwei Stellen:
"Aufgabe von Schule ist die Vermittlung von Bildung, Wissen und Information, aber nicht die Vermittlung von Glaubensinhalten oder Weltanschauungen."
Und wenig später:
"Dort [im konfessionsübergreifenden Ethikunterricht] sollten alle Kinder gemeinsam die Grundwerte kennen lernen, die eine moderne Demokratie ausmachen: Aufklärung, Menschenrechte, Meinungsfreiheit und Toleranz."
Hier gewinne ich den Eindruck, dass du selber versuchst deine eigenen Wertvorstellungen gegenüber anderen durchzusetzen. Dagegen habe ich grundsätzlich nichts einzuwenden - außer, dass du damit das von dir selbst formulierte Ideal (Schule als reine Wissensvermittlung) verlässt. Dem Ideal stimme ich aber nicht zu. Schule soll in erster Linie mündige Bürger erziehen und dazu gehören neben möglichst guter Bildung auch die Stärkung der Persönlichkeit und das Vermitteln von Werten. Man könnte wohl sehr treffend formulieren: Schule soll bilden und erziehen.
Ich persönlich finde es sehr wichtig, dass man den Kindern ein kulturelles Erbe vermittelt. Dazu gehört in unserem Land eben auch das Christentum und zwar als Religion und nicht als Faktenwissen.
Mir selbst haben religiöse Erfahrungen als Kind gefehlt. Ich wuchs in einem "religiösen Vakuum" auf, um es mit deinen Worten zu sagen. Als ich dann begann mich für Religion zu interessieren, war ich entsetzt, was mir alles vorenthalten wurde. Ich entbehrte Erfahrungen, die so nicht mehr nachzuholen sind (z.B. Taufe und Konfirmation). Ich vermisste die Selbstverständlichkeit dieser Erfahrungen und vor allem die Botschaft: du bist nicht allein.
Es war sehr schwer sich dann selbst ein Bild zu machen. Ich versuchte es jahrelang aber kann noch immer nicht sagen, dass ich verstanden hätte, was den Geist des Christentums ausmacht. Eine Zeit lang wurde ich ziemlich gläubig und betete regelmäßig, wobei ganz von selbst die von dir kritisierte Vorstellung eines allgegenwärtigen Gottes, der alles sieht, sehr wichtig war. In ihm einen Mitwissenden zu finden, der das gerechte Urteil fällen wird, hat mir eine Menge Halt gegeben. Denn ich fühlte mich allein und nicht dazu in der Lage irgendein Urteil zu fällen (auch in Bezug auf die Pädophilie, die ich damals erkannte).
Inzwischen glaube ich nicht mehr. Ich halte Gott für einen schönen Traum. Es ist vielleicht die bitterste Erkenntnis meines noch jungen Lebens, dass ich mit meinen Gedanken allein bin und allein bleiben muss.
Kommentar:
Hallo "Ein Mann",
du schriebst, dass du als Kind auf religiöse Erziehung verzichten musstest und deshalb vieles entbehrt hättest. Aus eigener Erfahrung kann ich dir dagen: Sei froh! Ich hätte gerne auf die Neurosen und die quälenden Angstzustände verzichtet, die meine religiöse Erziehung in mir ausgelöst hat und unter denen ich zum Teil bis heute leide. Vor solchen Erfahrung möchte ich andere Kinder schützen und deshalb lehne ich jede Form von religiöser Erziehung konsequent ab, denn sie stellt für mich eine ebenso verachtenswerte Form von Gewalt dar wie z. B. der sexuelle Missbrauch.
Es heißt immer, relgiöse Erziehung hätte etwas mit Wertevermittlung zu tun. Auch hier sieht meine Erfahrung anders aus: Die ethischen Werte, die mich als Mensch ausmachen, habe ich mir selbst erarbeitet, aus meiner eigenen Lebenserfahrung heraus. Kirche und Religion hatten daran - wenn überhaupt - nur einen äußerst geringen Anteil.
Auch wenn du es anders sieht: Für mich ist es Gewalt, ein Kind gegen seinen Willen in den Gottesdienst mitzunehmen. Besonders erschreckt bin ich über deine Aussage, man sollte Kinder ruhig auch mal zum Beten zwingen. Ich finde es pervers, relgiöse Rituale mit Zwang zu verkoppeln und dies auch noch als eine Form von "Erziehung" oder "Seelenhygiene" zu verkaufen. Nimm es bitte nicht persönlich, aber wer so etwas fordert, hat für mich ein zutiefst gestörtes und krankes Verhältnis zur Religion.
Anne
am Samstag, 19-06-10 11:00
Ich hab mal persönlich wieder eine Frage.
Habe es jetzt endlich geschafft nach 8 Wochen ins Krankenhaus zu gehen, da er gestern verlegt wurde. Und an sich habe ich das Gefühl, dass er sich wieder in seine eigene Welt zurückflüchtet und nicht ansatzweise positiv denkt, weil ja alle Knochen wirklich doch eher scheiße gebrochen sind. Nicht, dass ich nicht der Meinung bin, dass er nicht selber daran Schuld IST!, aber ich weiß nicht mehr, womit ich ihm noch Mut zusprechen soll, damit er endlich anfängt zu kämpfen, woher nehmt ihr denn diesen Mut und kämpft dagegen an??? Gibt es da ein kleines "Zaubergeheimnis"?
Und dann noch eine Frage, ist es so, dass man aus "Zufall" so an die 200Bilder hat und der Meinung ist, die wollte ich eh demnächst löschen, weil ist mir zu jung, ich steh eh mehr auf zweistellig und ja ich habe diese Phantasien???
Ich weiß nicht, aber mein Gefühl sagt mit, dass ich das nicht glauben kann. Kann es wirklich sein, dass ca 200 Bilder ( aufgerundet ) auf einem Speicher sind, obwohl man ja angeblich auf älter steht?
Ich kann mich auch irren, aber ich denke, dass das nicht der Wahrheit entspricht, aber ein Außenstehender vermag das vielleicht besser zu beurteilen, als ich in meiner Position.
Ich wünsche allen hier ein schönes Wochenende
Anne
Kommentar:
Hallo Anne,
du darfst hier gerne über deine Gefühle und Gedanken schreiben, aber von der Sache her drehen wir uns im Kreis. Ich kann dich deshalb nur noch einmal auf meine Antwort vom 9. Mai verweisen: Es bringt nichts, wenn du diesem Mann hinterläufst und dir ständig den Kopf über ihn zerbrichst, solange er nicht die geringste Bereitschaft erkennen lässt, sein Verhalten in Frage zu stellen und etwas daran zu ändern. Und die Frage mit den 200 Bildern hat dir dein Gefühl schon ganz richtig beantwortet.
Sanja B.
aus Karlsruhe
am Samstag, 19-06-10 09:40
Hallo Marco,
ich möchte mich heute an dich und die anderen mit folgender Problematik wenden: das ich meinen pädosexuellen Mann nicht Anzeigen kann, habe ich schon erklärt. Die missbrauchte Tochter ist zu keiner Aussage fähig und daher ist eine Anzeige vorerst sinnlos. Meine Töchter kann ich vor ihm schützen, aber wie sieht es mit den anderen Mädchen aus? Ich weiß, er wird es wieder versuchen; sich an eine alleinerziehende Mutter mit Töchtern ran machen und versuchen so zu seinem Ziel zu gelangen. Da er alles abstreitet und auch nicht einsichtig ist, was die Gefahr von neuen Übergriffen von seiner Seite aus, angeht; kann ich nicht damit rechnen das er von sich aus etwas "dagegen" tun wird. Mit diesen Tatsachen kann und will ich mich einfach nicht abfinden.
Ich fühle mich als Frau, die erfahren hat das ihr Mann pädosexuell ist, alleingelassen. Gibt es niemanden an den man sich wenden kann und der sich dann um diese "Gefahr für unsere Kinder" kümmert? Gibt es niemanden, dem ich alles erzählen kann und der ihn dann von einer Behandlung überzeugen kann? Den Kontakt zu mir hat er ganz abgebrochen, ich habe keinen Einfluss mehr auf ihn (wenn ich denn überhaupt jemals welchen hatte) Gibt es wirklich nichts was ich tun kann? Ich fühle mich allein gelassen....
Viele Grüße Sanja
Kommentar:
Hallo Sanja,
ich kann deine Hilflosigkeit gut verstehen. Solange dein Ex-Mann nicht verurteilt wurde, sehe ich rechtlich aber keine Möglichkeit gegen, gegen ihn vorzugehen, indem man ihm z. B. den Kontakt mit Kindern verbietet. Du kannst ihn auch nicht gegen seinen Willen zu einer Therapie zwingen.
Das ist aber nur mein persönliche Einschätzung, denn ich bin kein Jurist und kann dir keinen verbindlichen Rat geben. Es wäre deshalb das sinnvollste, wenn du dich in dieser Frage noch einmal mit den Leuten von AllerleiRauh in Verbindung setzt oder vielleicht auch mit der Polizei, dort kennt man sich mit den rechtlichen Möglichkeiten besser aus.
Anne
am Sonntag, 13-06-10 17:15
Hallo Basty,
ich würde dir auch gerne nochmal ein paar Sätze mit auf den Weg geben.
Ich denke grundsätzlich hast du recht, dass es sicherlich schwer für euch sein muss sich zu outen, aber auf der anderen Seit denke ich fast, dass es noch schlimmer ist, dass du dich vor dir selber versteckst. Indem du die Öffentlichkeit meidest, meidest du auch dich selber, weil du stellst dich selber nicht dar, du rückst selber immer mehr in den Hintergrund. Und ich an sich ( selber als Opfer ), finde es wichtig, dass man stark ist und zu dem steht was man ist. Und wenn man wie mein Stiefvater etwas begangen hat was strafbar ist, auch dazu steht und nicht alles leugnet.
Ich sage es mal so, du kannst sicherlich nichts dafür, dass du pädo bist, wahrscheinlich würdest du auch gerne anders sein, aber du bist es nunmal nicht.
Es wird auch in deinem Umfeld Menschen geben, die sagen, dass sie für dich da sind. Ich möchte auch für meinen Freund dasein, obwohl ich ihn vor paar Wochen angezeigt habe, er versucht hat sich selber umzubringen etc ( siehe Texte weiter unten von mir ), aber grundsätzlich solltest du niemals vergessen, dass Menschen manchmal anders reagieren als man denkt, und das nicht immer nur negativ, sondern auch manchmal positiv.
Ich denke du solltest einfach mal versuchen ein paar Menschen kennenzulernen, du musst ihnen ja nicht gleich am anfang erzählen, dass du pädophil bist, denn das wirkit anfangs dann doch abschreckend auf fast jeden, leider.. aber ich kann da auch die anderen Menschen halt nachvollziehen, weil halt keiner weiß, wie ihr denkt, was ihr fühlt, dass ihr euch teilweise dafür schämt und wünschtet ihr könntet was dagegen tun, dass ihr eigtl den Kindern nichts böses wollt, etc... ihr müsst es den Menschen in eurer Umgebung begreiflich machen, damit diese Vorurteile gegen euch wie "Kinderficker" etc... endlich aufhören. Nicht jeder Pädo lebt aus was er empfindet und das ist auch gut so. Denn nicht jedes Kind ist so stark wie ich und schafft es durch diese ganze Scheiße und noch weniger erleben diesen Mist dann nochmal direkt mit ihrem eigenen Freund, und trotzdem stell ich mich hin und sage, "Ich liebe ihn und dafür will ich ihm helfen". Und weist du warum, weil die emotionale Bindung zu manchen Personen etwas ganz besonderes ist, dazu gehören dann auch deine Freunde, wenn sie wirklich Freunde sind.
Allerdings solltest du wohlbedacht die Leute herausfiltern denen du es erzählst, denn oft verwenden es welche die es nicht so sehen wie sie es dir ins Gesicht sagen hinter deinem Rücken gegen dich.
Wenn du magst kannst du mir auch gern ne Private Message schicken, die emailadresse findest du, wenn du weiter nach unten scrollst ;)
Lg
Anne
Basty
am Sonntag, 13-06-10 00:46
Hey,
ich möchte noch mal zum Ausdruck bringen, wie froh ich bin, diese Seite gefunden zu haben und mit ihr die tröstende Erkenntnis, dass es noch andere Pädophile gibt, die offenbar ähnlich fühlen, denken und handeln wie ich. Ich war zwar immer davon ausgegangen, dass eine großer Teil pädophil/hebephil veranlagter Menschen so wie ich mit sich selbst und dieser Sehnsucht hadert, allerdings ist das ja fast nie öffentlich wahrnembar. Es sei denn die Sehnsucht hat bereits gesiegt...
Was mich hier interessieren würde ist, wie andere Pädophile so in ihrem sozialen Umfeld zurechtkommen. Mir jedenfalls fällt eigentlich jeder Kontakt mit anderen Menschen schwer. Ich frage mich dabei immer: würde mich diese (x-beliebige) Person auch noch mögen und mögen wollen, wenn sie wüsste, dass ich mich - nicht nur, aber eben auch - sexuell zu Kindern und Jugendlichen hingezogen fühle? Würde diese Person mich dann noch ansehen, würde sie mir noch die Hand geben, würde sie mich trotzdem umarmen können, würde sie dann immer noch mit mir reden und mit mir lachen? Würde man mich noch mögen und achten, wenn ich jedem klar offenbarte, wer ich wirklich bin? Wenn ich mich einmal nicht mehr verstelle und verberge? Ich bin dieses tagtägliche Versteckspiel jedenfalls über alle maßen Leid. Mich zermürbt und ermüdet das. Wenn ich manchmal von der Arbeit nach Hause komme, dann ist die Maske, die ich dann in meiner Vorstellung abstreife geradezu greifbar für mich. Ich fühle mich jeden Abend, wenn ich endlich die Tür hinter mir zu schlagen kann und gewissermaßen mit mir und meinen Monstern allein bin, immer wie einer dieser Clowns die nach vollendeter Vorsellung ihr Kostüm ablegen und ihre Schminke abwaschen... Geht das anderen hier auch so ähnlich?
Kommentar:
Hallo Basty,
mir geht es ähnlich wie dir. Auch im empfinde das ständige Versteckspiel als die Hauptbelastung, die mit meiner pädophilen Ausrichtung verbunden ist. Keinen Sex haben zu können, daran kann man sich gewöhnen, aber sich ständig verstecken und verbergen zu müssen, das zermürbt auf lange Sicht jeden.
Ich glaube, an diesem Zustand kann man nur etwas verändern, wenn man als Pädophiler bis zu einem gewissen Grad auch ganz bewusst die Öffentlichkeit sucht. Nur so erkennen die Menschen irgednwann, dass Pädophile nicht automatisch Straftäter sind, sondern oft auch sehr verantwortungvoll lebende Menschen, die nie einem Kind etwas getan haben.
Das Problem ist, dass Pädophile in der Öffentlichkeit (insbesondere in den Medien) immer nur als ominöse Phantomgestalten auftauchen, zu denen man keinen persönlichen Bezug hat, was mit ein Grund dafür ist, warum es so viele Vorbehalte und Ängste gibt. Sobald aber aus der Phantomgestalt eine real greifbare Person wird, mit denen man sich im persönlichen Gespräch auseinander setzen kann, dann verlaufen viele Begegnungen erstaunlich positiv. Im Schachverein konnte man z. B. besser mit meiner Pädophilie umgehen, als ich erwartet hätte. Auch von andere Betroffen habe ich gehört, dass sie beim persönlichen Outing im engsten Feundes- oder Familienkreis durchaus positive Erfahrungen gemacht haben. Deshalb ist die Lage nicht immer so hoffungslos, wie es auf den ersten Blick scheint.
Gabriel
am Sonntag, 06-06-10 23:18
Frau Kleins Äußerungen sind in hohem Grade faschistoid, so deutlich muss auch ich das leider aussprechen. Leider wird deutlich, dass ihr ein entscheidender menschlicher Zug fehlt, der gerade uns Pädophilen immer wieder abgesprochen wird: Empathiefähigkeit! ICH weiß, welches Leid eine sexuelle Handlung an Kindern hervorrufen kann und mir ist vollkommen klar, dass es für die Betroffenen keine Rolle mehr spielt, ob ein PädoSEXUELLER oder ein Ersatzobjekttäter oder irgendein perverser Sadist diese Tat verübt hat. Von persönlich Betroffenen kann man das in diesem Moment auch gar nicht verlangen. Von der breiten Öffentlichkeit und den Medien ist aber eine Differenzierung auf Dauer einzufordern, besonders eine Trennung zwischen der reinen Neigung, mit der viele sehr verantwortungsvoll umgehen und der sexuellen Straftat, die dann in meinen Augen nicht mehr als pädophiel bezeichnet werden darf. Der Begriff "Pädophilie" an sich, wie inzwischen unlängst bekannt sein sollte, disqualifiziert einen so Veranlagten nämlich noch längst nicht als Täter! Und wer sich in diesem Gästebuch einträgt, sollte sich zumindest mit den Grundthesen und der Estellung des Urhebers auseinandergesetzt haben! Dass er hasserfüllte Äußerungen hier trotzdem (kommentiert) veröffentlicht, spricht für sein Demokratieverständnis und seine Fähigkeit, einen gesunden Diskurs mit Andersdenkenden zu pflegen. Ich bitte alle, die voreilig urteilen wollen, nur noch einmal darum, sich die Frage zu stellen, wie sie damit umgingen, nicht mehr lieben zu dürfen, wonach sie sich am meisten sehnen. Damit meine ich keineswegs nur körperliche Liebe, die für meine Begriffe nur einen geringen Anteil dessen ausmacht, was Menschen wirklich ersehnen. Beziehung, Anerkennung, Zuneigung, Sich-Angenommen fühlen, DAS sind wesentliche Attribute, nach denen ein Mensch strebt, auch ein Pädophiler. Nur dass dieser das einem Kind eben nie so klar offenbaren könnte und dürfte, weil er damit maßlos überfordern und im Extremfall (unter der Prämisse, dass er eine Beziehung für lebbar hielte) sogar schaden würde. Also sucht ein verantwortungsbewusster Pädo, der wirklich am Wohl eines Kindes interessiert ist, weil er Kinder wahrhaftig gern hat, nach persönlichen Lösungen, mit seinem Schicksal umzugehen. Diese Seite zeigt EINEN möglichen Weg auf, aber natürlich gibt es derer viele. Wie auch immer, verantwortungsbewusst mit seiner Neigung umzugehen, ist in jedem Falle notwendig und unausweichlich. Dennoch gilt für meine Begriffe immer noch das, was Prof. Dr. Gunter Schmidt dazu einmal formuliert hat: "Für diese Bürde, die Zumutung, ihre Liebe und Sexualität nicht leben zu können, verdienen sie Respekt, nicht Verachtung, Solidarität, nicht Diskriminierung."
Basty
am Sonntag, 06-06-10 00:07
Tja, ich will meine Gedanken zum vor Hass, Heimtücke und Scheinfrömmigkeit strotzenden Beitrag von Frau Klein nicht für mich behalten. Aber zu allererst: diese tiefsitzende, unbändige Wut gegen jene, die Kinder sexuell oder auf andere Weise zum eigenen Vergnügen ausbeuten ist ebenso gerechtfertigt wie wichtig. Was wären wir schließlich, wenn uns Mißbrauchstaten gegen Kinder an der Jacke langgeh'n würden? Ich kenne diese Wut als Pädophiler genauso, wie als Opfer und als Opferangehöriger und auch - wie wohl die meisten - einfach als unbeteiligter Außenstehender. Ich brauche diese Wut manchmal, weil sie mich antreibt und abhält. Ich will diese Wut, um mich abzugrenzen und um Grenzen zu setzen. (Besonders für mich selbst!) Was niemand braucht und auch niemandem hilft ist Hass! Schon gar nicht, wenn er so blind und plakativ ans Tageslicht kommt wie eben im angesprochenen Beitrag von Frau Klein!
Die Forderung nach Todesstrafe für alle Kinderschänder, die Gleichsetzung von Pädophilen und Kinderschändern und die damit zwangsläufig einhergehende Vorverurteilung von Pädophilen dient doch einzig und allein dem Zweck, das gesellschaftliche Bedürfnis nach Feindbildern, den eigenen Vergeltungsdrang und die eigene Gewaltsucht zu befriedigen.
Wie sonst ist es wohl zu erklären, dass in Frau Kleins leidlich uninformiertem Beitrag nicht das Geringste über das Leid der Opfer und deren Entschädigung (so weit das geht) gesagt wird. Das scheint im Verhältnis zur möglichst schmerzvollen Bestrafung des Täters weniger wichtig, nicht!? Es fällt auch kein Wort über Kinderschutzmaßnahmen und Gewaltvorbeugung. Die klar ersichtlichen Absichten dieser Website werden mit keinem Wort erwähnt. Das sich gerade hier Pädophile austauschen, die mit ihrem "Schicksal" hadern und mit der ihnen auferlegten "Herausforderung", nie oder nie mehr ein Kind zu verletzen, tagtäglich ringen - das wird völlig außer Acht gelassen. Es wird auch nicht differenziert zwischen verschiedenen "Täterprofilen" und unterschiedlicher Schwere von Taten...
Ob das wohl der allgemeine reine Volkszorn ist, den Frau Klein hier zum formelhaften Ausdruck bringt? Nun, vielleicht.
Meinen Beobachtungen und meinen Erfahrungen nach kommen derlei Plattitüden aber nicht unbedingt immer aus der Mitte des Volkes, sondern vermehrt aus zwei Richtungen - die eine gerne hetzerisch (national-)populistisch, die andere unpädophil täternah. Jedenfalls habe ich schon einige (nicht pädophile) Täter dieses "Für die ganzen Pädophilen sollte man die Todesstrafe wieder einführen" gebetsmühlenartig auswendig aufsagen gehört. Wie ungeheuer verlogen. Und es erinnert mich irgendwie an die verquere Idiotie der Pädosexualisten, die dem tatfrei gebliebenem "Edelpädo" gerne Verrat und Verletzung von angeblichen (sexuellen) Kinderrechten vorwerfen.
Um eins klar zu stellen: Ich möchte Frau Klein nicht vorwerfen oder unterstellen, selbst in irgendeiner Form Täter zu sein oder den Gegenwartsfaschisten, die aufgebauschten Volkszorn ja gern instrumentalisieren, anzugehören. Ich möchte aber klar ausdrücken auf welcher Stufe das in Ihrem Beitrag Geäußerte steht, wo und wie das einzuordnen ist.
Aus anderen Foren kenne ich noch ähnlich geartete exemplarische Ausdrücke zornigen Aufbegehrens gegen DEN "Kinderfreund":
Zum Beispiel "Wozu gibt es Tierversuche? Es gibt doch Pädophile!" oder auch "Für die ganzen Pädophilen, sollte man die Gaskammern wieder in Betrieb nehmen".
Fragt man sich da nicht, wer jetzt eigentlich derjenige ist, der sich einsperren sollte - wer ist die tickende Zeitbombe? Was ist an solchen Leuten, die sowas propagieren, besser oder auch nur anders als an Kinderschändern? Arme, kranke, bewusstlose Welt...
Wenn ihr etwas ändern wollt - fangt bei euch an!
Caroline Kaiser
aus Amsterdam, Niederlande
am Samstag, 05-06-10 21:43
RTL Beitrag
Marco, mich würde mal interessieren, warum Du es für nötig hältst, auch unseriösen Boulevard ( aber auch einigen öffentlich rechtlichen ) Medien Interviews zu geben.
z.B. der Bericht auf RTL war wieder ein haarsträubendes Sammelsurium von Vorurteilen, Klischees und schlichten Lügen. Aber auch beim Staatsfunk ist dieses Niveau seit einigen Jahren zu beobachten. Einzige Ausnahme waren eine N3 Sendung, sowie DLF und DLR.
Auch wenn Du beim RTL Bericht noch verhältnismäßig gut weggekommen bist, so sind Deine Aussagen doch in einem Umfeld eingebettet, welches Deine Ziele konterkariert.
( Aus dem Zusammenhang gerissene Zitate des JFs )
Man darf nicht vergessen, daß die wenigsten Zuschauer sich damit auskennen, bei so diffusen Beiträgen dann auch vieles durcheinanderbringen.
Ich persönlich finde Deine Seite / Einstellung zu angepasst
( Stichwort Jugendpornographie ), genauso wie ich die Ziele und Aussagen des JFs und der K13 ablehne, aber ich bezweifle, daß Du mit Interviews dieser Art - solange sie nicht für sich stehen - Deine Ziele erreichst.
Ich geb deshalb überhaupt keine Interviews, weil ich weiß, daß von den Pressefritzen am Ende alles nur verdreht wird.
Und ich hätte auch keine Lust mit Gieseking und Co.
in einen Beitrag zusammengeschnitten zu werden.
Bilder prägen sich 1000x mehr ein als Worte, gerade weil TV Sendungen - von der breiten Masse - immer oberflächlicher konsumiert werden. Und da wird es nicht wenige Zuschauer geben, die dann Zusammenhänge herstellen, die gar nicht existieren. Schon die RTL Journalisten tun dies ja schon.
Kommentar:
Hallo Caroline,
dein vorwurfsvoller Ton gefällt mir nicht. Ich bin auch nicht der Meinung, dass ich mich rechtfertigen muss, wem ich unter welchen Umständen ein Interview gebe. Für alle anderen, die sich ein eigenes Bild machen wollen, hier der Link zum RTL-Interview:
http://freakshare.net/files/449k0a1g/Punkt_12.divx.html
Und hier ein Programm, mit dem die Datei abgespielt werden kann:
http://www.videolan.org/
Ein Mann
am Donnerstag, 03-06-10 11:33
Die Meinung von Frau Klein ist erstens dumm und zweitens gefährlich. Auch diese Wortwahl ist da berechtigt. Man sollte den Mut aufbringen, das deutlich auszusprechen.
Menschen wie Frau Klein beweisen mit solchen Aussagen, dass sie sich mit dem Thema, zu dem sie ihren Senf dazugeben müssen, nie ernsthaft auseinandergesetzt haben. Schon ein Klick auf Wikpedia würde reichen um ihre Vorurteile weitgehend auszuräumen. Kein Mann, der keinen Sex haben kann, ist deshalb eine tickende Zeitbombe. Aber so viel Mühe gibt sich Frau Klein nicht, dass sie sich über ein Thema informiert, bevor sie deshalb ihren Mitmenschen den Tod wünscht.
Schaut man sich in der politischen Landschaft um, so findet man in Deutschland eine Partei, die so einen Mist von sich gibt, und das ist die NPD, jene dunkle Bedrohung für Demokratie und Menschenrecht.
Durch Aussagen wie der von Frau Klein reicht schon der Verdacht aus, dass jemand pädophil sein könnte, um ihn zu gesellschaftlich ruinieren. Das ist fast schon der Malleus Maleficarum der Gegenwart.
Außerdem treibt sie Menschen mit dieser sexuellen Störung direkt ins gesellschaftliche Abseits, erschwert ihnen einen offenen Umgang mit ihrer Krankheit und somit auch die Aufnahme einer Therapie enorm. Junge Männer, die gerade erst herausfinden müssen, dass sie pädophil sind, kann diese Einstellung sogar zum Selbstmord veranlassen
Es ist also sehr eindeutig, was von Frau Klein und ihrer die Menschenwürde verletzenden Meinung zu halten ist. Das ist unterste Schublade und es ist ein großes Manko unserer Gesellschaft, dass diese Meinung noch salonfähig ist.
Basty
am Donnerstag, 03-06-10 01:01
Hallo,
wie lange hab' ich eigentlich im Netz nach einer Seite wie dieser gesucht? Für das, was du hier tust und für das, was du (allem Anschein nach) bist, möchte ich dir einfach mal meine Hochachtung und meinen Dank aussprechen. Also - Danke!
Max
am Mittwoch, 02-06-10 14:57
Guten Tag Frau Klein
Anfang des Jahres hatten Sie sich im Gästebuch von "Schicksal-und-Herausforderung.de" zu Wort gemeldet:
"Hallo
ich weiss das ich mit meiner Meinung wahrscheinlich nicht
in Deinem Gästebuch erscheinen werde,aber ich finde das
alle Pädophilen eine tickende Zeitbombe sind!!!! Ihr seid
auch meiner Meinung nach nicht Therapie fähig.Das wäre
genauso als würde man einem Meschen das Essen verbie-
ten,geht nicht da der Hunger und in Euerem Fall der Trieb
jeden Tag stärker wird.Ich finde das jeder der sich an einem
Kind vergeht umgebracht werden muss.Ja TODESSTRAFE
für KINDERSCHÄNDER !!!!!!!!!! Diese art von Sexualität ist
krank und darf auf keinem Fall unterstützt werden.Tut mir
leid aber wenn ich Sie wäre würde ich mich zum Schutz
der KInder selst einsperren!!!!!!!!!!!! Sorry"
Ich möchte Ihnen einfach mal schreiben, denn tatsächlich IST Ihr Beitrag im Gästebuch erschienen und zum anderen kann ich Sie gut verstehen: bis ich mir meiner eigenen Pädophilie bewusst wurde hab ich komplett genauso gedacht wie Sie. Erst danach hab ich gelernt, dass so ein Trieb doch NICHT ständig stärker wird wie ein unbefriedigtes Hungergefühl. Ich wusste auch nicht, ob ich mich als tickende Zeitbombe betrachten müsse. Da habe ich Jahre gebraucht um wieder ein sinnvolles Selbstwertgefühl aufzubauen.
Es basiert auf dem Bewusstsein, dass ich eben NIE ein Kind sexuell missbraucht habe. Ohne das hätte ich mich vermutlich genau wie Sie sagen selbst angezeigt oder umgebracht, nachdem mir die Tragweite meiner Neigung bewusst wurde.
Zu mindestens 50% stimme ich also mit Ihnen absolut überein: für Vergewaltigungen wie Missbrauch gibt es nur EINE angemessene Strafe!
Was ich erlebe ist jedoch kein unbändig zunehmender sexueller Drang. Ich bin gern mit Kindern zusammen. Es ist manchmal wie ein Lebenselixier für mich, Kindern eine Freude zu machen, ihr Lachen zu hören, in strahlende Gesichter zu sehen -- nie und nimmer will ich das mit einem Missbrauch kaputt machen! Im Gegenteil: ich erlebe, wie das den sexuellen Anteil immer stärker herunter drückt. Welch große Freude weit ab von sexuellen Spielereien möglich ist (die ich leider eine Zeit lang gesucht habe, zum Glück aber erfolglos) lässt ehrlich gesagt die ganze sexuelle Sch**** zu einem Nichts verblassen. Ich erschrecke mich, wenn ich in Gegenwart eines Kindes auch nur einen Anflug einer Erektion spüre.
Ich finde es NICHT "geil".
Und bin froh, dass es auch immer seltener der Fall ist.
Dies beides macht mir Mut.
Ich hoffe ich konnte auch Ihnen etwas Mut machen in dieser Hinsicht.
Gruß, Max
Ein Mann
am Dienstag, 01-06-10 23:13
Hallo Marco,
toll, dass ich heute Deine Seite entdeckt habe. Nach Ähnlichem suche ich schon länger. Hier steckt scheinbar viel Arbeit drin und es wird gute Aufklärungsarbeit geleistet. Dafür möchte ich Dir meinen Dank aussprechen, auch wenn ich - soweit ich das bisher beurteilen kann - in vielen Dingen anderer Meinung bin.
Ich werde mich selbst wohl damit abfinden müssen, dass meine sexuelle Präferenz nicht meiner freien Wahl entspringt. Abgeschlossen habe ich diesen Prozess aber noch lange nicht.
Meine bisherigen Erfahrungen mit pädophilen Internetseiten waren sehr erschreckend, weil für ich eine sexuelle Beziehung zu einem Kind für mich selbst nicht in Betracht ziehe und auch bei niemand anderem toleriere. Umso mehr freut es mich daher, dass ich hier an Deinen Erfahrungen teilhaben kann.
Was hier eventuell noch fehlt, ist ein Teil zur Suizidprävention. Aber das liegt natürlich in Deinem Ermessen. Für mich war das vor ein paar Jahren, als ich erkennen musste, wie es um mich bestellt war, jedenfalls das erste, woran ich dachte. Und ich denke, dass es da draußen noch andere junge Männer gibt, denen es ähnlich geht.
Vielen Dank nochmal für Deine tolle Arbeit und mach weiter so!
Kommentar:
Ich danke dir für deine Anerkennung, aber Suizidprävention für Pädophile kann ich nicht leisten, damit würde ich meine Kompetenzen als Laie bei weitem überschreiten. So etwas wäre eigentlich Aufgabe der sexualmedizinischen Beratungsstellen, aber die sind terminlich derart überlaufen, dass sie in der Regel keine Krisenintervention anbieten können. Bleibt im Notfall nur die "normale" Psychiatrie, aber dort ist wiederum kein Fachwissen über sexuelle Präferenzstörungen vorhanden, so dass es für Pädophile gerade ein akuten Krisen sehr schwer bleibt, die richtige Hilfe zu finden.
Ich stimme dir zu, dass die Hilfsangebote dringend ausgebaut werden müssen, sehe aber im Moment niemanden, der das leisten könnte.
Anne
am Montag, 31-05-10 14:13
So bevor ich wieder an die Auswertungen für die Uni muss,
danke dass ihr mal wieder geschrieben habt ;)
Also grundsätzlich muss ich sagen, wenn er gekommen wäre, bevor meine Eltern dagewesen sind um mich abzuholen, sry dann würde entweder er oder ich heute nicht mehr leben.
Es ist mittlerweile nahezu lächerlich was er an Verletzungen davongetragen hat, auch wenn es mich für ihn freut. Was das Borderline angeht... ähmm ich habe da letzte Woche eine sehr unschöne Feststellung gemacht, weil er mich scheinbar extremst kontrolliert hat. Es hatte mich arg gewundert warum mir gewisse Personen ( Freunde ), die ich live nicht kannte, seit Wochen nicht mehr schrieben, bis ich mal auf einen seiner spieleaccounts schaute, den ich für ihn momentan verwaltet hatte... und da stellte ich fest, dass von einem dieser "freunde" die emailadresse da angegeben war... nun wundere ich mich auch nicht, warum diese Leute mir alle nicht geschrieben haben, denn entweder bin ich paranoid oder bescheuert, oder er ist wirklich Schizophren oder Borderline... würde auch die extremen Bindungen erklären... früher in der Jugendzeit Drogen etc etc etc... was ich bis heute weiterhin über ihn erfahren habe... puh.... ein wenig macht es mir Angst, weil ich fast denke, dass man diesem Jungen wirklich nicht mehr helfen kann.
Er möchte mich nach wie vor nicht sehen, auf ausdrücklichen Wunsch ( danke an die "liebe Mutter"... )... und ansonsten erfahre ich halt über seinen besten Freund mittlerweile das meiste... habe zwischendurch sogar noch einen Drohanruf seiner Schwester erhalten von wegen, ich hätte ihn fast aufm Gewissen und sie wolle mir Probleme machen, wenn ich mich umgehend aus der Familie halte etc... und eigtl bin ich nur nicht zu meiner Anwältin weil es ihm nicht gut tut. Die wollten mich wegen Verleumdung anzeigen, weil ich der Wahrheit nach gesagt habe, dass die Mutter Anlass war, dass er gesprungen ist... und da kann man mir erzählen was man will. Ich habe jetzt die Dinge aus noch mehr Seiten betrachtet und egal wie, ich ende immer in der Kindheit und bei der Mutter... entweder ist es ein absolut riesiger Zufall, oder aber da gibt es was, was die Familie verheimlicht/ außer der Mutter und ihm keiner weiß...
Aber an sich möchte ich nochmal unterstreichen, mit ihm zu reden anstelle zur Polizei zu gehn, sorry ich denke es war richtig was ich gemacht habe, denn er hat eine Straftat begangen und anderweitig hätte ich mich selber strafbar gemacht, hätte ich es nicht zur Anzeige gebracht. Was dann aus der Situation geworden ist ist unschön, aber nicht mehr zu ändern.
Es ist ja noch nichtmal ein Verfahren in die Wege geleitet wurden. mal schaun was da aber alles noch kommt, ich lass mich überraschen.
Lg
Anne
Max
am Donnerstag, 27-05-10 21:06
Hallo Anne
Ein bisschen erkenne ich mich in dir wieder: habe 10 Jahre (!) lang mal intensiver, mal weniger vordergründig um ein Mädel gekämpft, dessen Probleme ich klarer gesehen habe als sie selber. Sie hat nie anerkannt, dass sie Hilfe braucht (hat Borderline oder was ähnliches) und ist nur immer tiefer versumpft, hat angebotene Hilfe nie angenommen. Sie ist so in deinem Alter und hat sich Schritt für Schritt von allen Menschen abgeseilt, die ihr bisher halbwegs zu Stabilität verholfen haben (tat es ihrem Vater gleich, der in ihrem Fall der zerstörerische Part der Familie war).
Ich hoffe, dein Freund ordnet sich selbst NICHT letztlich in diese Kategorie ein. Letztlich halte ich es für einen Fehler, dass du zur Polizei gegangen bist (oder besser: von deinen Eltern zur Polizei gegangen wurdest) BEVOR du das Gespräch mit ihm selber gesucht hast. Aber da ist jetzt nichts mehr dran zu ändern... Mein Eindruck ist allerdings, dass er sehr wohl vor seiner Mutter geflohen sein kann. Wie du sie beschreibst -- die Walross-Mutter, die ihr Kleines beschützt und es dabei erdrückt -- muss er sich erst von ihr zu lösen schaffen, bevor du mit irgendwelchem Fortschritt auf anderem Gebiet von ihm rechnen kannst.
Aber du hast über seinen Bruder Kontakt, richtig? Nach meiner Erfahrung hast du darüber die beste Chance, zugleich weder den Kontakt zu verlieren noch dich aufzudrängen (oder selbst aufzureiben): Wenn der Bruder (oder eine andere vertrauenswürdige Kontaktperson) über deine Haltung und Gedanken dazu bescheid weiß, kann er/sie davon sprechen und Kontakt herstellen, wann immer es gut sein mag. Damit wärst du den Druck los, "erraten" zu müssen, wann er wieder "aufnahmebereit" ist.
Und mit der Polizei kannst du vielleicht auch über die ganze Lage sprechen (auch was deine Sicht der Mutter angeht). Eigentlich müssten die auch dafür da sein, dir zu raten, wohin mit deinem Wissen und Wunsch zu helfen.
So meine Gedanken zu deinen Einträgen.
Gruß+Alles Gute,
Max
Kommentar:
Hallo Max,
ich glaube kaum, dass Anne bei der Polizei die richtigen Absprechpartner findet, denn Polizisten sind keine Therapeuten und können mit Sicherheit keine Therapieplätze für Pädophile vermitteln. Zumal ich immer noch glaube, dass es für Anne jetzt wichtiger wäre, auch mal loszulassen, anstatt ständig die Probleme ihres Ex-Freundes zu ihren eigenen zu machen.
Sanja B.
aus Karlsruhe
am Montag, 24-05-10 00:48
Hallo Marco,
nach längerer Zeit wollte ich dir gerne wieder berichten. Mit der Tatsache das mein Mann seine pädophile Neigung mit seiner Tochter aus 1. Ehe ausgelebt hat, habe ich mich inzwischen "abgefunden". Es ist wohl auch so, das er sie als Ersatz für ihre Mutter benutzt hat. Dazu kam auch die Erkenntnis, das er sich wohl wegen meiner damals 7jährigen Tochter mit mir eingelassen hat. Zum Glück ist sein Vorhaben gescheitert. Unsere gemeinsame Tochter ist jetzt 1 1/2 Jahre alt und er hat sie seit 2 Monaten nicht mehr gesehen. Bei den Treffen hatte ich ihn beobachtet und konnte sein Verhalten Sofia gegenüber nicht unbedingt als väterlich einstufen. Ich meine, das Kind auf den Arm nehmen und andauernd abknutschen und "ach ist die süß" vor sich hin labern ist für mich nicht typisches Papaverhalten. Ansonsten frägt er nicht, wie es der Kleinen geht oder ob sie etwas benötigt. Da ich seine letzten Vorschläge wegen Treffen abgelehnt habe, möchte er morgen zur Polizei gehen und sich da Hilfe holen :-) Ich halte es für besser, ihm den Kontakt zu Sofia ganz zu verwehren, denn ich befürchte das er immer mehr Zeit mit ihr fordern wird, denn er findet sie ja sooooo süß! Ich werde weiterhin bei Allerleirauh von einer Psychologin betreut. Am Donnerstag werde ich da wieder einen Termin wahrnehmen. Ich bin ganz schön aufgeregt, denn meine Stieftochter ist bereit mit mir da hin zu gehen und vielleicht sogar mit einer Therapie zu beginnen. Es wäre schön, wenn sie so die Chance, besser mit dem Trauma der Vergewaltigung und dem ganzen Kranken danach klarzukommen, wahrnehmen würde. Ich bin bereit, für den Schutz meines Kindes bis zum Äußersten zu gehen und hoffe, das er es bald aufgibt, Sofia für sich zu beanspruchen. Ein langer und steiniger Weg.....
LG Sanja
Kommentar:
Hallo Sanja,
es ist gut, dass du dem Schutz deiner Tochter weiterhin absolute Priorität einräumst. Ich bin sicher, dass du aufgrund seiner Vergangenheit gute Chancen hast, ihm den Kontakt mit eurer gemeinsamen Tochter zu unersagen bzw. eine Regelung durchzusetzen, nach der er sie zumindest nicht allein sehen darf.
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute und viel Kraft!
Anne
am Montag, 10-05-10 20:25
Liebe Carmen,
ich danke dir für deine Antwort, muss dich aber "enttäuschen", die Schuld habe ich bei mir gesucht als ich ein Kind war, als ich eine Kamera in meinem Zimmer fand vor nunmehr 4,5Jahren bin ich aus meinem Gefängnis ausgebrochen und habe mich der Tatsache gestellt. Das mein Stiefvater noch Kinderpornos etc. besaß kam durch meinen Bruder eher durch Zufall heraus, der es in derselben Woche auf dessen PC fand ( was für eine dumme Parallel in beiden Fällen doch herrscht... grusel) .
Aber darüber habe ich damals mit einer Psychologin gesprochen und komme super damit klar. Ich weis aus heutiger Sicht, dass ich als Kind logischerweise die Fehler bei mir suchte, das ist nunmal leider so. Aber ab dem Alter von 16 suchte ich die Schuld nicht mehr bei mir, sondern hasste meinen Stiefvater immer mehr. Bis halt dieser Supergau endlich bei der Staatsanwaltschaft mein Schweigen brach ( übrigens der Wixxer war ein Polizist und bekommt immernoch Geld vom Staat fürs Nichtstun... ihr wollt die Strafe für alles was er gemacht hat gar nicht wissen!!! abgesehn davon, dass er das 2te mal in Revision gegangen ist.)
Was den Brief angeht, ich überlege tatsächlich in wie weit ich einen schreibe um meine Wut auszudrücken, aber auch um meinen nunmehr besser gesagt Exfreund dazu zu bringen wirklich die Therapie in der Berliner Charité zu machen, soweit ich weis, hat er seinem Bruder schon gesagt er will es machen, der als ( ebenfalls ) Polizist kannte das Projekt wohl auch, ich habe durch meine neue Psychotante davon erfahren, die stolz ist wie ich mit der Sache umgehe.
Aber mal ehrlich, ich habe es eher gemacht weil meine Eltern das entschieden, ich war zu 0 mehr in der Lage, ich kann mich kaum mehr an den Ablauf des Tages erinnern, es ist alles so verwaschen in meinem Kopf, dass ich kaum mehr weis wie ich da rausgekommen bin ;)
ABER ich habe es geschafft.
So und um mich abzulenken, setze ich mich jetzt mit ein paar Kommilitonen in eine Bar und quatschen ein bisschen.
Schließlich muss ich ja nicht mein Studium für ihn hinwerfen. Ich möchte schon, dass er alleine seinen Arsch aus der Scheiße hebt. Und um es nett zu sagen " Wer bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte den Kopf nicht hängen lassen" ( oder hab ich was falsch verstanden... *lach* )
Bis später dann, ich freue mich gerne über eure Kommentare.
PS.: Carmen könnte man via Email in Kontakt treten??? Meine steht bei meinem ersten ja dabei, musst halt nur wenns geht ein Betreff hinterlassen, dass ich es aus dem Spamordner filtern kann und nicht ausversehen lösche.
Natürlich nur, wenn du damit einverstanden bist ;)
Wünsche euch allen noch einen tollen abend!!!
Carmen aus Bayern
am Montag, 10-05-10 09:04
Liebe Anne
Als Missbrauchsopfer wirst auch Du dazu neigen, die Schuld bei Dir zu suchen. Du hast in der Situation sehr engagiert gehandelt. Es ist gut zu verstehen, wenn Du jetzt Angst vor der eigenen Courage bekommst. Schreibe Dir alles, was Du Deinem (Ex)freund mitteilen möchtest in einem langen Brief von der Seele, nur gib ihm diesen Brief nicht, sondern verbrenne ihn feierlich oder werfe ihn in einen Fluss und lasse ihn davon treiben. Das wird Dir beim Loslassen helfen.
Deinen (Ex)freund wirst Du nicht therapieren können, aber Du hast in dieser Beziehung sehr viel gelernt und wirst Deine Reife in Deine nächste Beziehung einbringen.
Ich wünsche Dir alles Gute für Dein Leben
Carmen
Anne
am Sonntag, 09-05-10 23:58
Nun ja, ich muss dir nur eben berichtigen,
er ist gesprungen weil die Mutter kam und nicht weil er das wollte. Das Problem ist eher dass er scheinbar unheimliche Angst davor hat vor sie zu treten. Das er mich momentan nicht sehn will, weis ich übrigens vom besten Freund, die Mutter redet kein Wort mit mir ;) aber sein Bruder steht zu mir, zumal er selber Polizist ist und eine Tochter hat.
Was ich weis ist, dass ICH auf gar keinen Fall eine Schuld an dem trage, was er gemacht hat. Ich weis auch vom Bruder, dass er wohl an der Therapie in der Berliner Charité mitmachen möchte, allerdings geht das nur, wenn kein Verfahren anhängig ist, was nunmal geradeeben das Problem ist.
Ich habe oftmals das Gefühl gehabt, dass er keine eigenständige Person ist, aber wie kann man ihm vielleicht durch Bruder oder Freunde vermitteln, dass er es verdammt nochmal schaffen muss endlich seinen Arsch hochzuheben und die Dinge anzupacken...
Übrigens scheint er mit der Psychologin im Krankenhaus zu reden, aber über was genau weis leider keiner... scheinbar war ich aber auch schon Thema... Momentan denke ich eher, dass sein Verhalten darauf zurückzuführen ist, dass er mal wieder nicht seine Mutter enttäuschen will und die ist nunmal absolut gegen mich, weil warum habe ich nicht erst mit ihm geredet sondern bin gleich zur Polizei und blablabla... letzten Endes ist sie nicht in der Lage sich in meine Situation zu versetzen und negiert die Taten die an den Kindern getan werden, schließlich wurden sich ja nur die Bilder angeschaut. Dies negiere ich keineswegs und will deshalb dass er in Behandlung geht, egal was dafür geschehn muss, werde ich versuchen eben dafür zu sorgen!!!
Auch wenn er mit mir kein Wort mehr reden sollte, aber das schulde ich denke ich selber den Kindern die ich da so leiden sehn musste... Mir reichten die ersten 3 wirklichen Bilder... auch wenn wohl nur wenige als kinderpornographisch eingestuft wurden, aber so ist doch eine Hemmschwelle überschritten die ich nicht dulden kann, als erwachsener Mensch mit einem Verstand der noch halbwegs gesund ist und versucht klar zu denken ;)
Übrigens komme ich mit der Sache an sich was bei mir früher war mittlerweile bestens klar, ich bin nunmal eine starke Person *lach*
Ich komme nur mit der momentan nicht klar, weil ich mir so sehr wünsche wenigstens einmal mit ihm sprechen zu können um für mich halt den Schlussstrich zu ziehen oder zu wissen wie ich ihm weiterhelfen kann.
Abgesehn davon, es kommt für mich wohl kaum noch eine Beziehung in Frage, ich kann mir ein Sexualleben mit ihm nicht meh vorstellen unter der Entwicklung der Sache. Auch wenn Gefühle da sind, kann ich mich doch nicht über meinen Verstand hinwegsetzen, dass ich mit ihm nie das bekommen könnte, was ich mir wünsche. Kinder!!!
Vor kaum 1 Jahr wünschte er sich noch immer eine Tochter zu bekommen, wollte allerdings seit geraumer Zeit keine Kinder mehr haben. Mein Wille ist jedoch eine bessere Mutter zu sein als ich eine hatte und mit einem Mann glücklich zu leben, na ja vielleicht auch eine Frau ;) mal schaun...
Ganz so sicher bin ich mir in dem Punkte nämlich noch nie gewesen.
Ich steh wohl eher auf beides ein bisschen.
Aber gibt es wirklich keine Chance ihm vielleicht einen Brief oder ähnliches zu schreiben und ihm Mut zu machen, oder sollte ich mich eher wirklich komplett von ihm fernhalten???
Entspräche das nicht eben jenem "Sitzenlassen" von dem hier auf relativ vielen Seiten die Rede war???
lg
Kommentar:
Hallo Anne,
ich danke dir für die nachträglichen Informationen. Das ändert aber nichts an meiner Antwort von vorhin: Du hilfst ihm nicht, wenn du ihm jetzt hinterläufst und dich für sein Leben verantwortlich fühlst.
Das mit dem Brief ist vielleicht gar kein schlechte Idee, sozusagen als letzter Versuch. Wenn er darauf auch nicht antwortet oder dir weiterhin ausrichten lässt, dass er keinen Kontakt zu dir wünscht, würde ich sagen: Vergiss ihn einfach, so traurig es auch ist!
Anne
aus Halle
am Sonntag, 09-05-10 22:40
Liebe Leser und Pädophilen,
ich muss ernsthaft gestehen, dass ich bis vor wenigen Tagen auch dachte, dass Pädophil gleich Kindesmissbrauch ist, da ich selber vor nicht wenigen Jahren mehrfach versucht Opfer durch meinen Stiefvater wurde.
Und nun nachdem ich endlich glücklich mit meinem Freund war ( außer das ich vermutete er geht fremd und ich ihn immermal kontrollierte heimlich ), musste ich feststellen, dass er mehr in einer eigenen aufgebauten Traumwelt lebt als ich selber wahrhaben wollte. Mit seinen nunmehr fast 30 Jahren ( macht fast 10Jahre Unterschied zwischen uns ) habe ich ihm alles anvertraut was mir passiert ist.
Als ich vor kurzer Zeit auf seiner externen Festplatte allerdings Kinderpornographische Schriften entdeckte ( dazu gesagt fast nur "Posing" was ich weis ) bin ich in meine eigene Kindheit versetzt wurden und habe einfach nur noch geheult und nicht mehr gewusst was ich machen sollte. Es einfach leugnen wie meine Mutter wollte ich nicht, nachdem ich bis heute darum kämpfe, dass mein Stiefvater dafür bestraft wird was er mir, und indirekt anderen Kindern via den Bildern und Pornos, angetan hat.
Nun mehr stelle ich erschreckend fest, dass mir mein Freund ? Exfreund, nie auch nur annäherungsweise berichtet hat was in ihm vorgeht und ich ihn trotzdem liebte. Ich habe immer gedacht ich müsste ihn demnächst verlassen, weil er mir fremdgeht... Derweilen hat er auch in seiner vorherigen Beziehung immer fremd Sex gehabt mit einer Art Muttertyp, was er bei mir allerdings noch nicht hatte, wie mir sein bester Freund berichtete.
Da ich allerdings zur Polizei ging und ihn anzeigte, wie es leider von gesetzeswegen verlangt wird, und meine Eltern für mich entschieden, weil ich zu nichts mehr in der Lage war als umgehend aus unserer Wohnung auszuziehen, bevor er wieder nach Hause kommt, hatte ich nie die Chance ( bis heute ) mit ihm darüber zu reden.
Eine Tag später erfuhr ich von seinem Versuch sich selber umzubringen, den ich nicht als solches sehe. Er ist als seine Mutter vor seiner Tür stand aus dem 4. Stock gesprungen mit aufgeschlitzten Pulsadern... Dies alles geschah aber nachdem die Polizei weg war.
Im Nachhinein erfuhr ich über seinen besten Freund unheimlich viele Dinge bezüglich der sexuellen Komponente und mit dem Wissen dass er seinen Vater nie wirklich kannte, da früh verstorben, er auch leider wohl ein absolutes Papakind war und den Texten hier, stelle ich mit erschrecken fest, dass seine Mutter scheinbar sehr viel dazu beigetragen hat ohne es zu wollen. Meine Psychologin vermutet sogar, dass sie ihn evtl selber missbraucht hätte, allerdings weis ich das nicht so genau =(
Sie hat ihm im Krankenhaus wohl so zugesetzt, dass er mich momentan unter keinen Umständen sehen will, vllt auch nie wieder, was mich unheimlich traurig macht, weil ich zur Polizei gegangen bin, damit er in eine Therapie oder so kommt. Ich habe immer wieder nur gesagt, ich will, dass man ihm hilft.
Ich wollte nicht, dass das passiert was passiert ist, weis aber, dass ich aus meiner Sicht als selber misshandeldes Kind nicht anders handeln konnte.
Ich würde jetzt also gerne von den Pädophilen ( also Betroffenen ) und anderen Frauen ( die Pädophile Männer haben ) wissen, wie ich vielleicht mit der Sache umgehn kann. Ich habe ihm übermitteln lassen, dass ich ihn liebe und ich ihm helfen möchte, weis nur er hat die Augen verleiert und sich weggedreht, momentan liegt er sicherlich eh noch eine ganze Weile im Krankenhaus. Für mich wäre wichtig zu Wissen, wie bekomme ich ihn aus seinem Mutterkomplex und wie kann ich ihm helfen, auch wenn er vielleicht nie wieder mit mir sprechen will, weil für die Mutter ( und momentan damit auch für ihn, weil sie ihn extrem beeinflusst, trotz seines Alters ) bin ICH die "Inkarnation des Bösen".
Ich bin die, die die Schuld trägt, auch wenn ich für seine Neigung nichts kann. Ich habe ihn in die Situation gedrängt. Sie sieht halt scheinbar nur ihr armes Kind im Krankenhaus, was man nur noch mehr bemuttern muss und merkt nicht, dass sie ihn immer mehr in eine Ecke drängt, oder warum ist er wohl vor IHR aus dem Fenster gesprungen, als sie die tür aufschließen ließ, weil er nicht öffnete??? Es war doch eine Fluchtbewegung vor ihr??? Oder warum könnte er den Weg aus dem 4ten Stock sonst so gewählt haben????
Ich bin momentan total verwirrt und wünschte einen Ausweg zu sehen, aber vielleicht gibt es hier wirklich jemanden der mir die Sache aus der Sicht eines Pädophilen und aus der Sicht eines Beteiligten schildern kann.
Ich danke euch im voraus dafür ;)
Anne
Kommentar:
Hallo Anne,
das ist wirklich ein traurige Geschichte, in die du da hinein geraten bist. Es spricht für dich, dass du deinen Freund liebst und ihm helfen möchtest. Auf der anderen Seite hast du deine eigene Geschichte aufzuarbeiten, unter der du ja auch bis heute leidest. Gerade bei Frauen, die als Kind selbst missbraucht wurden, erlebe ich es oft, dass sie an Männer geraten, die selbst eine Täterproblematik haben. Warum das so ist, darüber kann ich nur spekulieren, aber ich weiß nicht, ob es gut ist, wenn Frauen, die früher selbst missbraucht wurden, ausgerechnet mit pädophilen Männern zusammenleben, die obendrein noch Schwierigkeiten haben, ihre Neigung zu kontrollieren.
Das mit dem Suizidversuch deine Freundes ist tragisch, zeigt aber auch, dass er ein sehr labiler Mensch ist, der nicht in der Lage ist, für sein Verhalten die Verantwortung zu übernehmen. Dass er dir über seine Mutter ausrichten ließ, dass er dich nicht sehen will, ist aus meiner Sicht ein ganz schwacher Charakterzug, der absolut nicht für eine gemeinsame Zukunft spricht. Vor allem musst du dir vor Augen halten, dass du nicht schuld bist an seinem Verhalten. Er ist derjenige, der Scheiße gebaut hat und es ist SEINE ureigene Pflicht, dafür gerade zu stehen!
Er wird sich wegen der kinderpornographischen Bilder vor Gericht verantworten müssen. Davon unabhängig könnte er sich aber auch aus eigener Initaitive um einem Therapieplatz bemühen und damit zeigen, dass er gewillt ist, in Zukunft nicht wieder straffällig zu werden. Nachdem, was du über ihn schreibst, bezweifle ich aber, dass er dazu stark genug ist. Trotzdem liegt es jetzt an deinem Freund, sich selbst aus der Schlammassel zu ziehen. Es bringt ihn auf keinen Fall weiter, wenn du jetzt die Verantwortung für ihn übernimmt und ihn bemutterst, so wie seine eigene Mutter das anscheinend viel zu lange getan hat. Für dich sollten die tragischen Vorkommnisse eher Anlass sein, zu überlegen, was für DICH und dein eigenes Leben gut ist. Wie gesagt: Es spricht für dich, dass du deinem Freund helfen möchtest, aber es bringt weder dich noch ihn weiter, wenn du dich für Dinge verantwortlich fühlst, für die du nicht verantwortlich bist.
Ich wünsche dir die notwendige Kraft, um für dich die richtige Entscheidung zu treffen, ob du weiterhin mit deinem Freund zusammenleben kannst und möchtest. Ich bin da aber wie gesagt sehr skeptisch, das sage ich dir auch ganz ehrlich so.